Schaben – Kakerlaken

Kakerlaken: Küchenschaben als Schädlinge

Ausgemachte Schädlinge sind Kakerlaken. Sie stehen praktisch sinnbildlich für Allesfresser, die vom Kammerjäger beseitigt werden sollten. Nicht selten werden sie auch direkt Opfer eines herzhaften Tritts durch einen Hausbesitzer, der sie in der Nähe seiner Vorräte entdeckt hat und sie durch promptes Zerquetschen unschädlich machen möchte.

Aufgrund des schlechten Rufs der Insekten gilt ihr Name auch als umgangssprachliche Beleidigung für ekelhaftes oder gieriges Verhalten. Zudem wurde eines der weltweit bekanntesten mexikanischen Lieder aller Zeiten – „La Cucaracha“ nach den Küchenschaben benannt. Auf diesen Seiten unseres Schädlingskexikons soll es allerdings darum, gehen, wie sich die echten Kakerlaken verhalten und was man gegen sie tun kann.

Kakerlaken: Nachtaktive Vorratsschädlinge

Kakerlaken sind Insekten aus der Familie der Schaben und werden entsprechend auch als Küchenschaben bezeichnet. Sie leben überall dort, wo sich auch Menschen niedergelassen haben und ernähren sich von all den Dingen, die sie dort finden können. Dazu gehören Lebensmittel genauso wie Textilien oder Leder. Von den mehr als 4500 Schabenarten haben sich weniger als 25 in unseren Breitengraden angesiedelt. Bei uns sind die Deutsche, Orientalische und Amerikanische Schabe am weitesten verbreitet.

Sie können je nach Typ bis zu fünf Zentimeter groß werden und sind daher mit bloßem Auge gut zu erkennen. Zwischen den verschiedenen Schabenarten bestehen allerdings nicht nur Größenunterschiede. Auch die Körperfarbe ist ein hilfreiches Unterscheidungsmerkmal. Während die Deutsche Schabe bräunlich ist, kommt die Amerikanische in rotbraun daher. Die Orientalische Schabe hingegen ist schwarz – sie ist damit die Schabe, die man meist vor dem geistigen Auge sieht, wenn man an diese Insekten denkt.

Küchenschaben sind sehr schnelle Insekten und werden oft dabei beobachtet, wie sie von A nach B flitzen. Auch hier ist die Orientalische Schabe mit einer Geschwindigkeit von mehr als 5 Kilometern pro Stunde der absolute Vorreiter und eines der am schnellsten krabbelnden Insekten der Welt. Aufgrund ihrer Schnelligkeit, gepaart mit ihrer Gefräßigkeit gelten Kakerlaken als veritables Problem für Bewohner und Besitzer von Immobilien aller Art.

Wo findet man Kakerlaken und was tun sie?

Kakerlaken sind fast auf dem gesamten Erdball zu finden. Über die Jahrhunderte hinweg sind sie überall dorthin mitgereist, wohin es auch die Menschen verschlagen hat. Sie sind unglaublich robust und konnten sich daher scheinbar mühelos an die verschiedensten räumlichen und klimatischen Bedingungen anpassen. Bei uns leben Kakerlaken meist in Häusern und verbringen ihre Zeit am liebsten an dunklen Orten. Sie brauchen dabei kaum Platz, da sie sich durch kleinste Spalten und Ritzen zwängen können.

Ihr negativer Ruf rührt vor allem daher, dass sie Lebensmittel anknabbern, Ausscheidungen hinterlassen und Krankheiten übertragen. Sie hinterlassen Salmonellen und Schimmel und können Menschen und Haustieren damit empfindlichen Schaden zufügen. Lebensmittel, die mit Küchenschaben in Berührung gekommen sind, dürfen daher unter keinen Umständen noch verzehrt werden. Und wenn man im Wohnbereich über Kakerlakenkot stolpert, so muss dieser direkt rückstandslos entfernt werden, um gesundheitliche Risiken auszuschließen.

Wie vermehren sich Kakerlaken und wann sind sie aktiv?

Kakerlaken werden oft zur Plage, da sie sich unglaublich schnell vermehren. Ein Weibchen kann pro Eierablage mehrere Dutzend Nachkommen zeugen – und das etwa ein Mal pro Monat. Zwar ist die Lebenserwartung von Schaben mit weniger als einem Jahr relativ gering – aber auf diesem Wege kann sich auch eine vergleichsweise kleine Population schnell zu einem großen Stamm entwickeln. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Schaben dann in der Nähe ihrer Artgenossen und entfernen sich nur, um nach Nahrung zu suchen. Ist eine gewisse kritische Menge überschritten, ist dann der Kampf gegen die Insekten eine entsprechende Mammutaufgabe.

Küchenschaben aller Gattungen sind generell nachtaktiv. Sie scheuen das Licht und trauen sich erst in der Dunkelheit aus ihren Verstecken. Sie sind daher auch für eine längere Zeit leicht zu übersehen, da sie dann aktiv sind, wenn die meisten Menschen schlafen. Im Hinblick auf die Jahreszeiten fühlen sich die meisten Schaben vor allem im Warmen wohl – wenn sie in einem Haus leben, dann hat sich dies jedoch erledigt und sie sind das ganze Jahr über gleichbleibend aktiv.

Kakerlaken: Wie man den Befall erkennt und vorbeugt

Einen Befall durch Kakerlaken erkennt man oft erst dann, wenn man die Tiere selbst gesehen hat. Es gibt allerdings auch weitere Anzeichen. Und auch im Hinblick auf die Vorbeugung kann man tun machen, um es gar nicht erst zu einer Plage kommen zu lassen.

Vorbeugung gegen Kakerlaken

Wichtig ist vor allem ein Höchstmaß an Hygiene. Gerade im gewerblichen Umfeld sammelt sich schnell Schmutz an, in dessen Nähe sich die Insekten wohlfühlen. Da sie sich zudem gerne in dunklen Spalten aufhalten, sollte man solche Rückzugsorte gar nicht erst aufkommen lassen.

Außerdem sollten auch Dinge, welche die Schaben anlocken könnten, nicht offen zugänglich herumliegen. Hierbei handelt es sich vor allem um Lebensmittel und um entsprechende Abfälle. Diese solltendaher immer unzugänglich und geruchsneutral aufbewahrt werden

Erkennen eines Befalls durch Kakerlaken

Man erkennt einen Befall durch Kakerlaken wie gesagt vor allem daran, dass man die Insekten selbst zu Gesicht bekommt. Andere Anzeichen sind Überreste ihrer Ausscheidungen, die allerdings sofort nach ihrer Entdeckung entfernt werden sollten. Zudem kann man über Reste von Eiern oder Kokons stolpern. Findet man zudem Schäden an Verpackungen und Lebensmitteln, so deutet dies ebenfalls darauf hin, dass sich Kakerlaken um Haushalt aufhalten.

Kakerlaken: Wie man den Befall bekämpft

Die Bekämpfung von Kakerlaken ist gar nicht so einfach, wie man denkt. Denn diese Insekten sind unglaublich anpassungsstark und können daher auch große Veränderungen in ihrer Umgebung mühelos überstehen. Sie sind oft auch nicht durch den Einsatz von Giften zu bezwingen – und es gibt sogar Kakerlakenarten, die Atomtests unbeschadet überstanden haben. Hat man also einen Befall lokalisiert, so sollte man entsprechend schwere Geschütze auffahren, um die Populationen restlos zu beseitigen.

Bekämpfung mit Hausmitteln

Mit herkömmlichen Fallen wie Ködern, Klebestreifen oder Giften kann mal zwar einzelne Kakerlaken erwischen – den gesamten Bestand gefährdet man so jedoch nicht. Gleiches gilt für den guten alten Fußtritt: Man tötet zwar die eine Schabe, die man gesehen hat – aber was ist mit den Dutzenden anderen, die sich im Dunkeln verbergen? Es ist also empfehlenswert, sich im Falle eines Falles an den Fachmann zu werden. Dieser weiß, was zu tun ist und wie man alle Kakerlaken nachhaltig beseitigt.

Bekämpfung durch den Fachmann

Es gibt unterschiedliche Verfahren, mit denen Schaben wirkungsvoll bekämpft werden können. Beispiele sind das Schabengel-, Sprüh-, oder Lackverfahren. Welches im Einzelfall die größten Erfolgschancen verspricht, wird der Fachmann bei einer Ortsbegehung feststellen können. Wenn ein Befall entdeckt wurde, sollte der Schädlingsbekämpfer also unverzüglich gerufen werden, um sich sofort an die Arbeit machen zu können.