Bettwanzen erobern US-Hotels

US-Hotels leider gerade unter der schlimmsten Bettwanzenplage seit 70 Jahren.

Die Insekten stecken in Matratzen, Sofas oder Decken und kurz vor Tagesanbruch kommen sie hervor, um sich von menschlichem Blut zu ernähren. Auch die besseren Hotels sind betroffen.

Die Bettwanzenplage hat Amerika erfasst, ihre beliebtesten Aufenthaltsorte sind Krankenhäuser, Studentenwohnheime, Obdachlosenunterkünfte und billige Hotels von New York bis Chicago und Washington. Aber auch die besseren Häuser kommen nicht gegen die rotbraunen Insekten an. Es liegt nicht an mangelnder Hygiene. „Wenn sie erst mal irgendwo drin sind, breiten sie sich aus und sind auch in blank geputzen Kachelstudios und sehr gepflegten Wohnungen zu finden“, sagt René Gottschalk, Chef des Frankfurter Gesundheitsamtes.

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Mit dem globalen Tourismus-Boom und dem weltweiten Handel gebrauchter Güter erklären Fachleute die Ausbreitung der behaarten Winzlinge. Sie können unbemerkt in Koffern und Taschen mitreisen, vor allem aber auch in Kartons auf Lastwagen, Schiffen, Zügen und Flugzeugen. „Sie lieben Hölzer und Kartonagen“, sagt Gottschalk. Und glücklicherweise suchten sie sich eher selten neue Lebensräume. Zur weltweiten Ausbreitung sollen auch Resistenzen gegen Schädlingsbekämpfungsmittel geführt haben.

Aus Nordamerika, Australien, Dänemark und der Schweiz gebe es eindeutige Hinweise auf eine Zunahme, berichtet Schmolz. Und in Deutschland? „Ein Befall wird ungern zugegeben. Schädlinge sind allgemein ein Tabu-Thema“, weiß Rainer Gsell, Bundesvorsitzender des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands (DSV).

Ein Jahr ohne Nahrung – kein Problem

Im Handel gibt es kaum noch effektive Gegenmittel. Pestizide wie DDT, die früher eingesetzt wurden, sind heute aus Umwelt- oder Gesundheitsgründen verboten. Zudem sind die Tierchen sehr genügsam: Rund ein Jahr können sie ohne Nahrung auskommen…

Quelle mz-web, Artikel vom 15.09.2011